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AutorenbildVojislav Anicic

Faszien und Ernährung - Teil 1: Darmflora


Die Ernährung hat einen massgeblichen Einfluss auf unsere Gesundheit und den Zustand unserer Bindegewebe. Lebensmittel können sehr unterschiedliche Wirkungen auf unseren Körper entfalten und beeinflussen unseren Gesundheitszustand täglich. Was wir essen, können wir in keiner Weise filtern, so wie wir das mit Gesehenem oder Gehörtem tun können. Die Nahrung, die wir zu uns nehmen, landet ungefiltert in unserem Körper und wird zu körpereigner Substanz verwertet und umgewandelt. Welche Lebensmittel wir zu uns nehmen, in welchen Mengen und in welchem Rhythmus hat daher erheblichen Einfluss auf unser Wohlbefinden und den Stoffwechsel.



Die Darmflora - intestinales Mikrobiom

Die Darmflora eines Menschen spezialisiert sich, je nach Essgewohnheiten, auf bestimmte Lebensmittel und einen Rhythmus, in welchem die Nahrung in den Körper gelangt. Die Darmbakterien leben in einer Symbiose mit uns und helfen uns dabei, die Nahrung zu verdauen, in günstige Zuckerarten umzuwandeln und wertvolle Nährstoffe zu extrahieren. Sie passen sich den Ernährungsgewohnheiten der Person an und spezialisieren sich innert kürzester Zeit auf die am häufigsten konsumierten Lebensmittel. Die Zahl der in uns lebenden Bakterien übersteigt die Zahl körpereigener Zellen um einen Faktor von 1,3. Wir sind daher regelrecht angewiesen auf gesunde und "wohlgesinnte" Bakterienkulturen in unserem Darm.

Nahrungsbestandteile und Stoffwechselprodukte des menschlichen Organismus dienen den Mikroorganismen dabei als Nahrungs- und Energiequelle. Die Mikroorganismen haben unterschiedliche Wirkungen auf den Menschen, wie:

  • Immunmodulation

  • Abwehr und Bekämpfung von pathogenen Erregern

  • Versorgung mit Vitaminen

  • Unterstützung der Verdauung

  • Versorgung der Darmepithelschicht mit Energie

  • Anregung der Darmperistaltik

  • Produktion von kurzzeitigen Fettsäuren

  • Detoxifizierung von Xenobiotika

  • Verbesserung der Hitzeresistenz

  • Verbesserung der Ausdauer-Leistungsfähigkeit

Eine gesunde Darmflora ist essentiell für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Probiotische Lebensmittel helfen dabei, die Darmflora zu pflegen und aufzubauen. Eine vielseitige und mediterrane Ernährung unterstützt die Darmflora und sorgt für Artenvielfalt unter den Mikroorganismen, was deren Resistenz positiv beeinflusst.


Was macht probiotische Lebensmittel so gesund?

Probiotische Lebensmittel enthalten grosse Mengen an speziellen Bakterienkulturen, den Probiotika. Es existieren über 400 verschiedene probiotische Bakterien, die bekanntesten davon sind die Milchsäurebakterien oder Lactobacillales - sie bauen Kohlenhydrate zu Milchsäure ab und sind die Grundlage für die Herstellung von Joghurt, Käse und weiteren Milcherzeugnissen. Sie sind säuretolerant und können sich somit überhaupt erst im Darm ausbreiten. Wir kommen schon bei unserer Geburt und im Stillprozess früh in Kontakt mit Milchsäurebakterien. Sie gehören zu den ersten Kulturen, die den menschlichen Darm besiedeln. Bakterien, die bei Gährungsprozessen von Lebensmitteln beteiligt sind oder dafür benötigt werden, sind Probiotika. Hier einige Besipiele von pobiotischen Lebensmitteln:

  • Joghurt, Kefir, Käse

  • Sauerkraut

  • Miso (japanische Gewürzpaste)

  • Saure Gurken

  • Kombucha (fermentierter Tee)

  • Apfelessig

  • Tempeh

  • Kimchi


Das Bauchfell - Peritoneum

Das Bauchfell ist eine glatte Haut, die das Innere des Bauchraums auskleidet und ihn luftdicht abschliesst. Das Peritoneum ist das Bindegewebe des Abdomens - die Bauchfaszie - und gehört zu den grössten Faszien des menschlichen Körpers. Es besteht aus zwei Gewebeschichten, dem parietalen Peritoneum, welches als Wandblatt die Innenwände des Abdominalraums auskleidet, und das viszerale Peritoneum, welches als Eingeweideblatt in den Bauch und Beckenraum reicht und die darin enthaltenen Organe zu einem grossen Teil überzieht. Das Bauchfell ist die Faszie, welche direkt von unseren Ernährungsgewohnheiten und Stoffwechselvorgängen betroffen ist und stark beeinflusst wird.



Hier noch ein toller ARTE-Beitrag zur Ernährung und aktuellen Forschungsergebnissen:


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